Die Fraktion der Freien Wähler Elbe-Elster wird im kommenden Kreistag einen Antrag einbringen, der eine umfassende und unabhängige Prüfung zur Erweiterung und Qualifizierung der bestehenden Krankenhausstandorte in Herzberg, Elsterwerda und Finsterwalde fordert. Ziel ist es, tragfähige Alternativen zum geplanten Neubau eines Zentralklinikums zu untersuchen und sicherzustellen, dass alle Optionen zur medizinischen Versorgung im Landkreis umfassend geprüft und bestmöglich genutzt werden.
„Die gesundheitliche Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger muss auf einer soliden und unabhängigen Grundlage entschieden werden. Bevor über einen Neubau nachgedacht wird, dessen Finanzierung alles andere als gesichert ist, müssen alle Möglichkeiten zur Optimierung der bestehenden Standorte geprüft werden“, betont Ronny Zierenberg, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler Elbe-Elster im Kreistag.
Die Prüfung soll insbesondere die baulichen Erweiterungsmöglichkeiten der bestehenden Häuser untersuchen, um zu bewerten, inwiefern zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden können. Zudem sollen Maßnahmen zur medizinischen Qualifizierung geprüft werden, darunter der Auf- und Ausbau von Fachabteilungen, eine optimale Ärzteverteilung und die Sicherstellung der Notfallversorgung. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wirtschaftlichkeit und Finanzierung, wobei insbesondere mögliche Fördermittel von Bund und Land berücksichtigt werden müssen. Schließlich muss auch die Standortsicherung und Erreichbarkeit für die Bevölkerung im gesamten Landkreis analysiert werden, um eine wohnortnahe und bedarfsgerechte Versorgung langfristig zu gewährleisten.
Ein zentrales Anliegen ist es, ein unabhängiges zweites Gutachten einzuholen, das nicht von den bisherigen Beratern erstellt wird. Gerade in der Medizin ist es üblich, bei folgenschweren Eingriffen eine Zweitmeinung einzuholen – und genau das fordern die Freien Wähler nun auch für die Krankenhauslandschaft im Landkreis Elbe-Elster.
„Ein Kahlschlag der bestehenden Krankenhäuser hätte schwerwiegende Konsequenzen für die Gesundheitsversorgung der Region. Es wäre fahrlässig, sich nur auf eine einzige Beratergesellschaft zu verlassen und voreilige Entscheidungen zu treffen, ohne eine unabhängige Zweitmeinung einzuholen“, ergänzt Alexander Fröschke, stellvertretender Vorsitzender der Freien Wähler Elbe-Elster.
Die Freien Wähler setzen sich von Beginn an für eine transparente und ehrliche Lösungsfindung ein, die zum Ziel hat, dass die Gesundheitsversorgung im Landkreis langfristig gesichert bleibt.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden wird, ohne alle Alternativen geprüft zu haben. Wir setzen auch auf den gesunden Menschenverstand der Kreistagsabgeordneten – schließlich hat die Mehrheit von ihnen den Menschen im Landkreis versprochen, die bestehenden Krankenhausstandorte zu sichern. Diesem Versprechen müssen am Ende auch Taten folgen“, so Zierenberg abschließend.
Zudem weist die Fraktion darauf hin, dass selbst aus dem Ministerium der Hinweis kam, dass ein Neubau nicht der einzige Ansatz ist. Auch die bestehenden Krankenhausstandorte müssen intensiv betrachtet werden. Als Kritiker des Neubaus verschließen sich die Freien Wähler keineswegs vor Veränderungen – im Gegenteil: Es ist dringend erforderlich, die bestehenden Krankenhäuser zukunftsfähig auf- und auszubauen. Nur so kann eine wohnortnahe, leistungsfähige und wirtschaftlich tragfähige Gesundheitsversorgung für die Menschen in Elbe-Elster sichergestellt werden.