In der letzten Woche konnten mehrere Hinweise auf eine Schließung der Chirurgie im Finsterwalder Krankenhaus vernommen werden. Angestellte scheinen nicht bzw. nur teilweise informiert zu werden. Die politischen Vertreter in Stadt und Kreis wurden bisher ebenfalls nicht über eine mögliche Schließung in Kenntnis gesetzt.
Wir fragten deshalb Ende der letzten Woche beim Landrat an und bekamen die Antwort, dass weiterhin eine schwierige Personalsituation in der Chirurgie vorherrscht und nach Lösungen gesucht wird. Das die Schließung allerdings bereits beschlossene Sache ist - wie von einigen suggeriert - wurde uns nicht mitgeteilt. UPDATE: Zwischenzeitlich wurde seitens des Landrates mitgeteilt, dass keine Schließung der Notaufnahme und der Chirurgie erfolgt!
Ein Treffen bei Frau Dr. Knöfel, zu dem offensichtlich nur 2 von 6 Stadt-Fraktionen geladen waren, soll nun den Startschuss für eine Mobilisierung gegen die Schließung geben.
Probleme und Informationsdefizite zum Klinikum gibt es nicht erst seit letzter Woche, sondern schon seit vielen Jahren. Nach einem "Auftritt" des Klinikum-Geschäftsführers in der Stadtverordnetenversammlung Finsterwalde, sollte der Landrat ebenfalls den politischen Vertretern Informationen geben. Der Bürgermeister (CDU) hatte es allerdings über Monate nicht geschafft, einen Termin zu organisieren. Erst nachdem unser Vorsitzender, Ronny Zierenberg, den Landrat persönlich auf den Gesprächswunsch und die ausbleibende Rückmeldung hingewiesen hatte, konnte im März 2021 eine Treffen stattfinden.
Hier haben wir schon klar auf die Informationsdefizite und die Unzufriedenheit von Mitarbeitern des Klinikums hingewiesen. Nach unseren damaligen Informationen, wurde das Feedback der Mitarbeiter an die Geschäftsführung nur unzureichend bzw. überhaupt nicht beantwortet oder darauf reagiert.
Auch die stockenden Bauarbeiten am Standort haben viele Fragezeichen bei den Bürgerinnen und Bürgern hinterlassen. Die fehlenden Informationen hatte unser Vorsitzender ebenfalls bemängelt und deutliche Verbesserungen gewünscht. Damals sprach er schon von einem "Tod auf Raten" - was den Finsterwalder Standort angeht.
Man muss auch den in der Landesregierung und vor Ort vertretenen Parteien (SPD/CDU) die Frage stellen, welche Initiativen in den letzten Jahren für eine positive Entwicklung des Standortes erfolgt sind! Was genau wurde unternommen bzw. welche Anträge wurden gestellt? Schließlich wurde der weitere Ausbau gestoppt, da das Land keine finanzielle Unterstützung in Aussicht stellt. Wo ist die innerparteiliche Zusammenarbeit zwischen den Stadt-, Kreis-, und Landesverbänden, wenn es um solche Probleme geht?
Im Kontrollgremium (Aufsichtsrat) des Klinikums sitzen übrigens auch von allen Parteien – bis auf Freie Wähler - entsandte Vertreter.
Gern beteiligen wir uns an der Diskussion, aber wir gehörten zu den 4 Fraktionen die zu o.g. Termin nicht geladen wurden. "GEMEINSAM" sieht anders aus und wir wünschen uns - im Sinne einer guten medizinischen Versorgung - ein parteiübergreifendes Agieren. Das darf allerdings nicht bei der Chirurgie aufhören, denn die Probleme liegen nicht nur dort.