Wiederholt gibt es einen Antrag auf Änderung des Bebauungsplanes für das „Viktoria“ Gelände.
Laut Beschlussvorlage „sind am Standort ein Lebensmittelvollsortimenter mit Fleischer, Bäcker und Café mit einer Verkaufsfläche von ca. 1.804 qm und ein Discounter mit einer Verkaufsfläche von ca. 800 qm geplant“. Zur Abstimmung steht allerdings ausschließlich der Bereich mit 1.804 qm.
Update vom 22.02.
In der Stadtverordnetenversammlung am 22.02. wurde der Bau eines Supermarktes auf dem Viktoria-Gelände einstimmig abgelehnt.
Schandfleck würde verschwinden, innerstädtische Händler vermutlich auch
Aus unserer Sicht, wäre die Beseitigung eines Finsterwalder Schandflecks, dass einzige wirkliche Argument für den geplanten Bau. Auf der anderen Seite darf man aber den ohnehin schon stark gebeutelten innerstädtischen Einzelhandel nicht vergessen.
Zusätzlich zur bestehenden Konkurrenz zum Onlinehandel, sind Corona und Energiekrise die jüngsten Nackenschläge für die Finsterwalder Händler. Nun soll weitere unnötige Konkurrenz für diese entstehen und die Verdrängung damit vermutlich beschleunigt werden.
Bisher klares Votum gegen Supermarkt an diesem Standort
Seit dem Brand auf dem „Viktoria“-Gelände, gab es bereits mehrere Beschlüsse zum Einzelhandelskonzept, den dazugehörigen Abwägungen und Bebauungsplanänderungen. Bei allen Beschlüssen wurde fast immer einstimmig gegen einen möglichen Supermarkt gestimmt. Einige Abgeordnete stimmten der B-Plan Änderung, trotz unveränderter Rahmenbedingungen, in den Ausschüssen nun zu. Die Mehrheit hat sich im Bau- und Hauptausschuss allerdings gegen den Bau ausgesprochen.
Gutachten bewertet geplanten Bau als „unzulässig“
Ein Gutachter kommt in der Abwägung zum Einzelhandelskonzept - der von allen Abgeordneten zugestimmt wurde - zu folgendem Schluss:
„Bei allen drei Vorhaben handelt es sich um Standorte außerhalb zentraler Versorgungsbereiche. Zudem ist der überwiegende Teil der jeweils angebotenen Sortimente gem. Finsterwalder Liste als zentrenrelevant einzustufen. Die Vorhaben der Ansiedlung bzw. Verlagerung und Erweiterung von Lebensmittelmärkten entsprechen nicht den Zielsetzungen des Entwurf EHK. In siedlungsräumlich integrierten Lagen sind Betriebe mit nahversorgungs- bzw. zentrenrelevantem Kernsortiment über einer Verkaufsfläche von 399 m² ausgeschlossen. Somit sind die geplanten Vorhaben an den jeweiligen Standorten nicht zulässig.“
Quelle: https://ratsinfo.finsterwalde.de/bi/getfile.php?id=47171&type=do
UBF ist nicht die Fahne im Wind und bleibt beim „NEIN“ zu einem neuen Markt
„Als Wählergruppe haben wir von Beginn an deutlich gemacht, dass wir einem weiteren Supermarkt/Discounter nicht zustimmen werden. Prinzipiell könnte man das Einzelhandelskonzept komplett begraben, wenn man Abweichungen in diesen Größenordnungen beschließt.“, führt UBF-Vorsitzender Ronny Zierenberg aus.
Dazu weiter:
„Mit Rücksicht auf die ohnehin angeschlagenen Finsterwalder Einzelhändler, wäre ein „Ja“ zu diesem Bau ein fatales Zeichen. Wir reden hier von einem Vollsortimenter, Bäcker, Fleischer und Café. Definitiv kommt es damit zwangsläufig zur Verdrängung vorhandener Geschäfte, die eben – lagebedingt in der Innenstadt – keinen großen Parkplatz vor der Tür haben oder aus Platzgründen eben nicht alles anbieten können. Leerstand und damit einhergehender Vandalismus wären dazu eine weitere mögliche negative Konsequenz.
Für den Bürger wären die neuen Märkte sicherlich bequemer, aber das darf bei allen anderen Gesichtspunkten kein ernsthaftes Argument sein.“
UBF mehrfach mit Vorschlag zur Nachnutzung
Unsere Wählergruppe hat in den zurückliegenden Jahren mehrfach den Vorschlag unterbreitet, die Errichtung einer einfachen Mehrzweckhalle auf dem „Viktoria“-Gelände zu prüfen. Schließlich wurde erst kürzlich seitens der Stadt mitgeteilt, dass eine geplante Halle im Sportpark möglicherweise zu klein wäre.
Die Mehrzweckhalle könnte, ungeachtet der Bahntrasse, für vielfältige Angebote genutzt werden. Neben üblichen Sportgruppen (Gymnastik, Fußball, Tennis, Handball etc.), könnte man bspw. auch einen Trödelmarkt veranstalten und Besucher in die Stadt locken.
Voraussetzung ist natürlich, dass sich die Fläche im städtischen Eigentum befindet, was aktuell nicht der Fall ist. Aus diesem Grund haben wir die Stadt gebeten, zu prüfen, welche Forderungen der aktuelle Eigentümer hätte. Leider hat dieser auf entsprechende Anfragen der Stadt nicht reagiert.
Wir bleiben dran und berichten transparent weiter
Wie von uns gewohnt, werden wir hier weiter über die Entwicklungen und auch die Abstimmungen berichten. Ihr habt Meinungen oder Anregungen? Dann nutzt gern das u.s. Formular.