Die seit über 25 Jahren im Gespräch und in Planung befindliche "Osttangente" soll nun zum Inhalt eines Grundsatzbeschlusses werden. Wie bei vielen anderen Vorhaben, gibt es auch hier Für und Wider. Deshalb haben wir eine Umfrage zum Bau der Straße durchgeführt. Diese ist selbstverständlich nicht repräsentativ, sondern sollte einzig der Informations- und Meinungssammlung dienen.
Einen guten Monat konnte online abgestimmt werden und das Ergebnis sieht wie folgt aus:
Natürlich hat uns auch interessiert, wie die Anwohner der besonders betroffenen Gebiete diese geplante Straße sehen. Dazu haben wir – zeitversetzt - Informationsflyer in den jeweiligen Gebieten verteilt und die Rückläufer, nach Wartezeit von drei Tagen, separat ausgewertet. Bei den abgegebenen Stimmen und Meinungen kann nicht nachvollzogen werden, ob diese tatsächlich von Bürgern aus den genannten Gebieten stammen.
Auch analoge Rückläufer (Flyer) konnten wir auswerten, da eventuell nicht jeder die Möglichkeit einer Onlineteilnahme hatte.
Erfreulicherweise konnten wir 41 Rückmeldungen mit Begründung verzeichnen, wobei sich hierbei ein deutliches Bild gegen die geplante Trasse abgezeichnet hat. Lediglich 11 Bürger hatten sich dabei für einen Bau ausgesprochen.
Pro-Stimmen
Befürworter meinen, dass „die Dresdener Straße dadurch vom täglichen Durchgangsverkehr entlastet würde“ und „eine schnellere Anbindung an die Ortsumfahrung möglich wäre“. Weiterhin wurde die Zustimmung damit begründet, dass „die Dresdener Str. werktags mit Autos und Lkws durch den defekten Straßenbelag voll überlastet ist und dadurch Schäden am und im Haus auftreten“. Aber auch der „Lärm“ wurde als aktuelles Problem aufgeführt. Die Befürworter erhoffen sich nicht nur an der Dresdener Str. eine Entlastung, sondern rechnen auch an der „Schacksdorfer mit weniger Verkehr“ und mehr Sicherheit, da die „Autos aktuell mit hohem Tempo aus dem Kreisverkehr fahren“. Kritisch wurde u.a. angemerkt, „warum man 25 Jahre für die Planung und Gespräche braucht“.
Contra-Stimmen
Neben den Befürwortern, gibt es aber auch zahlreiche Rückmeldungen von Gegnern der „Osttangente“. Mehrfach wurde kritisiert, dass „ein Wohngebiet durch die Straße geteilt wird“ und „man das Problem nur von einer Straße auf eine neue verlagert“. Schließlich hätten sich „ältere sowie junge Menschen nicht für den Kauf eines Hauses in ruhiger Lage entschieden, um jetzt von lärmenden Autos belästigt zu werden“. Das Gebiet wird aktuell „zur Erholung und für verschiedene Freizeitbeschäftigungen genutzt, aber auch die Kinder können gefahrlos spielen“. „Ein Paradies – u.a. mit der Pferdewiese – würde durch die Straße genommen“ ist eine weitere negative Rückmeldung zum geplanten Bau. Viele würden die Trasse lieber weiter östlich sehen, da teilweise noch Infrastruktur „der Russen“ existiert und „damals schon schwere Fahrzeuge darauf unterwegs waren“.
UBF fragt nach Nutzung
Für die bevorstehende Entscheidung haben wir weitere Informationen bei der Stadt angefragt und folgende Antworten erhalten:
1. Frage Wie sieht die aktuelle Nutzung der L62 - im Bereich Dresdener-/Rosa-Luxemburg-Straße - durch LKW’s aus?
Antwort Stadtverwaltung:
"Es liegen keine aktuellen Daten vor.
2008 (Verkehrsentwicklungsplan 2. Fortschreibung): Dresdener Straße - 5.500 bis 8.450 Kfz pro 24 h davon 5 % Schwerlastverkehr (275 – 422 SV)
Rosa-Luxemburgstraße 8.050 – 8.900 Kfz pro 24 h davon 4 % Schwerlastverkehr (322 – 356 SV)"
2. Frage Wie viele Pendler nutzen die Straße täglich?
Antwort Stadtverwaltung:
"Es liegen keine Angaben dazu vor."
3. Frage Wie hat sich der Verkehr in den vergangenen Jahren entwickelt und wie sieht die Stadtverwaltung die zukünftige Nutzung/Entwicklung?
Antwort Stadtverwaltung:
"Es liegen keine belastbaren Daten aus den vergangenen Jahren vor.
Im Rahmen der 3. Fortschreibung der Lärmaktionsplanung im Jahr 2017 wurde jedoch durch das Büro SVU anhand der Daten der Dauerzählstelle in Dollenchen zur Verkehrsentwicklung in der Region eingeschätzt, dass sich in den vergangenen Jahren gleichbleibende bis leicht rückläufige Verkehrsaufkommen im Bereich der Zählstelle zu verzeichnen gewesen sind. Im Schwerlastverkehr hat es stärke Schwankungen gegeben, die sich zum Zeitpunkt der Berichterstellung jedoch seit 5 Jahren auf einem konstanten Niveau bewegten."
Vielen Dank an alle Teilnehmer
Wir werden die uns zum jetzigen Zeitpunkt vorliegenden Informationen intensiv auswerten und am Ende zu einer Entscheidung kommen. Natürlich wird man es – wie so häufig – nicht allen betroffenen Recht machen können …
Besten Dank an alle, die Meinungen zum Bau übermittelt haben. Selbstverständlich können weiterhin Informationen an uns herangetragen werden. Dazu nutzen Sie bitte folgende Kontaktwege:
E-Mail:
Anschrift: WG UBF
Lange Str. 35
03238 Finsterwalde
Hier nochmal der ungefähre Trassenverlauf: