Im Hauptausschuss am 14.05. stand die BV-2020-071 zur Abstimmung. Diese beinhaltete die Vergabe von Los 2 für die geplante und durch die Stadtverordnetenversammlung im Februar 2019 bestätigte Toilettenanlage am Kunstrasenplatz (Anlagen zur damaligen Beschlussvorlage).
Zur damaligen Zeit wurden 360.000€ als Investitionssumme angegeben. Bereits diese Summe haben wir sehr kritisch betrachtet, da es auch erheblich günstigere Möglichkeiten gibt um sowohl normalen Trainingsbetrieb als auch etwaige Großveranstaltungen abzudecken. Doch hierzu später mehr.
Nun gab es in besagtem Los 2 (Rohbau) bereits eine Kostenabweichung von ca. 50.000€, so dass aktuell von einer Gesamtinvestitionssumme von ca. 410.000€ ausgegangen werden muss.
Dem konnten wir natürlich nicht mehr zustimmen, da für uns die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben ist. 410.000€ ist keine unerhebliche Summe, welche durchaus sinnvoller eingesetzt werden kann. Die Betriebskosten sind selbstverständlich noch nicht inbegriffen, so dass ein Vergleich mit einer temporären Containerlösung deutliche Unterschiede aufzeigt.
Erinnerungslücken
Bürgermeister Gampe (CDU) hat unserem Fraktionsvorsitzenden, Ronny Zierenberg, unterstellt, dass er „bereits in den zurückliegenden Jahren gegen alle Infrastrukturmaßnahmen gestimmt hat“. Gerade beim Thema "Toiletten" sollte Herr Gampe jedoch eigentlich wissen, dass unter anderem Herr Zierenberg die jetzige Toilettenanlage am Spielplatz, welche den Standort Bürgerheide mittlerweile deutlich aufwertet, mit einem Antrag ausdrücklich gefordert hat. Hier war es nämlich gerade er, Herr Gampe, der nur die Toilette am Kunstrasenplatz als sinnvoll erachtet hatte.
Nach dessen damaliger Meinung, hätten Großeltern, Eltern und Kinder, die den Spielplatz in der Bürgerheide besuchen, die nun geplante Toilette nutzen sollen. Hier sprächen wir über einen Fußmarsch von ca. 800m! Die gleiche Entfernung soll nun den Sportlern - nur in die andere Richtung - offensichtlich nicht zuzumuten sein? Zumal ihnen ja ohnehin die bereits bestehenden Toiletten im Stadion oder auch die der - in unmittelbarer Nähe befindlichen - Schwimmhalle zur Verfügung stünden.
Für die eingangs erwähnten Großveranstaltungen (z.B. Energie Cottbus-Spiel, Neptun Winterlauf, Herbstlauf ASC), die ja nicht die Regel sind, wären angemessene Mietcontainer über Jahre hinweg die günstigere und flexiblere Alternative.
Aus all den genannten Gründen hat Herr Zierenberg mit seiner damaligen Wählergruppe bereits im Jahr 2017 bei der Abwägung, ob "Toilette in der Bürgerheide oder am Kunstrasenplatz", ganz klar den Standort Bürgerheide priorisiert (siehe Grafik aus 2017).
Bei der aktuellen Abstimmung hat die Mehrheit der Vergabe ohne erwähnenswerte Wortmeldung zugestimmt. Über den "verantwortungsvollen" Umgang mit Steuergeld entscheidet es sich eben leicht ...
(Skizze aus dem Jahr 2017 - im Vergleich die Standorte der damals vorhandenen und geplanten Toiletten)